Es verwundert dabei angesichts der beschriebenen Lebenssituation nicht, dass der letzte
Satz „Abschied“ fast genauso lang dauert wie die vorhergehenden fünf zusammen. Dennoch
ist sowohl der Schlusssatz als auch der ganze Zyklus nicht einseitig dem Tod zugewandt,
sondern vorherrschend ist der pantheistische Gedanke, dass Leben und Tod in einem übergreifenden ewigen Kreislauf der Natur aufgehoben seien.
Daraus ergibt sich jenseits von Mahlers persönlicher Perspektive mehr als 100 Jahre nach Entstehen seiner Komposition der Kontext zu der aktuell so vehement diskutierten und auch politisch brisanten Frage, wie wir heute mit der Erde umgehen und in den genannten natürlichen Kreislauf von Werden und Vergehen eingreifen.
Um in dieser Diskussion einen künstlerischen Akzent zu setzen, hat das Neruda-Ensemble
Mahlers Werk zur Grundlage eines außergewöhnlichen  Projekts für die Mahler Jubiläumsjahre gewählt, in welchem sowohl durch eine ungewöhnliche Bearbeitung des musikalischen Materials als auch durch variable Aufführungskonzepte ein aktuelles „Lied von der Erde“ und „für“ die Erde entsteht.
Der Klang des Originals wird geschärft in knapper kammermusikalischer Verdichtung bei
gleichzeitig deutlich verstärktem Einsatz der Perkussion. Die Rezitation der ursprünglichen chinesischen Gedichte und die tanzdramatische und farbvisuelle Umsetzung geben Spielraum und Anregung zu vielseitigen individuellen Assoziationen.


NERUDA-ENSEMBLE
Auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen hatte der Solopauker der Nürnberger Symphoniker Roland Schmidt 2005 das Neruda-Ensemble gegründet als Quartett in der Zusammensetzung von Klarinette, Klavier, Percussion und Gesang. Für diese Besetzung hatte Schmidt eine Reihe von Gedichten des chilenischen Literaturnobelpreisträgers vertont, der seitdem als Namensgeber für das Ensemble fungiert. Neben Eigenkompositionen Schmidts prägen Bearbeitungen von Werken unterschiedlichsten Genres das Repertoire dieser besonderen ‚Musikformation ohne Berührungsängste’. Einen Schwerpunkt bilden dabei Arrangements spanisch-lateinamerikanischer Musik z. B. nach Kompositionen von Manuel de Falla und Astor Piazolla, von alten spanischen Volksliedern aus der Sammlung Federico García Lorcas bis hin zu populären Evergreens wie Besame mucho und Granada. Doch darüber hinaus haben die Musiker aus dem Norden Bayerns auch ihre deutschsprachigen Wurzeln nicht verkümmern lassen und bringen in ihren Konzerten auch gewöhnlich gut Bekanntes von Bach über Schubert bis Mahler in ungewöhnlichem neuem Gewand zur Aufführung. Verknüpfungen mit Rezitation, Visualisierungen und Tanz führen dabei oft zur Erweiterung des Ensembles – und zu erweitertem Vergnügen der Hörer wie der Ausführenden.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte www.neruda-quartett.de und www.ingridchristie.org

Ticket-Preise:
24,- / 18,-
Die 2. Preise sind ermäßigte Preise für Jugendliche bis 18. Jahren, Studenten, Zivil- und Präsenzdiener, Inhaber der Kultur-Card-Kärnten und Mitglieder des Musikforum.
Ö1 Clubmitglieder erhalten eine Ermäßigung von -10% auf den Kartenpreis.
Gegen Abgabe eines Jokes aus dem Kelag-PlusClub-Gutscheinheft erhalten Sie eine Ermäßigung von 50% auf den Eintrittspreis bzw. beim Kauf von zwei Karten eine Karte gratis.