nach meiner – fortdauernden – beschäftigung mit den großen liederzyklen von schubert und schumann nähere ich mich nun, völlig logisch, der musik gustav mahlers.
wobei, so neu ist mahler für mich keineswegs, habe ich doch schon vor gut zehn jahren zwei lieder (den tamboursg’sell und die zwei blauen augen), sowie eine destillation des purgatorio der zehnten für meine zusammenarbeit mit der musikbanda franui bearbeitet, zudem (recht abstrahierende) studien über den letzten satz der dritten (was mir die liebe erzählt) angestellt, und einmal ist bei einem konzert (es war im römersteinbruch und kzstollen von aflenz bei wagna, südsteiermark) gar die ganze zweite vorbeigeflogen, wenn auch heimlich und unangekündigt.
mütterkinderlieder (nachmahler) [mklnm] präsentiert nun meine hörend-spielende durchdringung von liedern mahlers in einem kindlichen tone (aus den wunderhornliedern, inkl. der von mir zinnsoldatenlieder genannten – der tamboursg’sell, revelge, der schildwache nachtlied,…) im spiegel der kindertotenlieder, wobei auch um mitternacht und ich bin der welt abhanden gekommen ihren platz finden werden; all das in einer dramaturgie, die mäandernd angelegt sein muss, zudem quasi symphonisch (symphonistisch), d.h. in einem guss und nicht bloß als abfolge einzelner bearbeitungen: ein gut einstündiger vielfältig gespannter bogen.
alles in allem ist mklnm ein weiterer schritt der verdichtenden konkretisierung. wenn sie diese darstellung verunsichert: keine angst, es tut nicht weh. und wenn, dann nur dort, wo es sein muss. und der klang meiner posaune kann sehr warm, wärmend: heilend sein.

bertl mütter
posaune, komposition, text, stimme

"mütter hat die musik. die ist so sehr seine, dass es für die, die sich darauf einlassen, zunächst nichts intellektuell zu verstehen gibt. das ist die nächste schicht, und dann folgen die anderen, vielfältige. allein zu erkennen, zu erahnen, dass diese s i n d , genügt, um in mütters musik eintreten zu können. sie ist wie ein raum, der sich um einen legt, der umfängt und zugleich befreit. seltsam das."   (michaela haibl)

geboren 1965 in steyr, oberösterreich. im zentrum seiner musikalischen arbeit steht das solospiel, das sich auf vertraute und auch entferntere traditionen bezieht. bertl mütter spielt aber auch gerne in (kleineren) ensembles, wenn das auf einander hören praktiziert wird. ganz aktuell etwa die beglückende kooperation mit dem slowakischen zauberpianisten miki skuta (cd 10 initial epilogues, hevhetia, 2009). und er arbeitet mit den autoren franzobel, josef haslinger und, bis zu dessen tod, gert jonke zusammen. in letzter zeit scheinen sich zudem wurmlöcher zwischen seiner und der ganz alten musik aufzutun; begegnungen mit ars choralis coeln und ihrer leiterin maria jonas, sowie mit susanne ansorg (fiedel) sind sehr erfreulich verlaufen.

bertl mütter gilt heute als der große österreichische posaunenindividualist, der sein publikum mit seiner sehr persönlichen musik zu bannen versteht. konzertreisen führen ihn in die ganze welt. 2001 präsentierte er seine staunen machende nachkomposition der schubertschen winterreise einem vorerst irritierten, dann umso begeisterteren publikum. nach der akklamierten solo-cd parlando, aufgenommen in verschiedenen sakralräumen des stifts st. lambrecht (arbe 12, 2004) folgte 2005 muetters muellerin (arbe 13, 2006). im rahmen und als auftrag der styriarte wurde 2006 muetters dichters liebe (nach schumann nach heine) uraufgeführt (cd arbe 14, 2008).

eine wachsende zahl junger und neugieriger musikerinnen und musiker gibt bei bertl mütter kompositionen in auftrag. neben mklnm arbeit er gegenwärtig an folgenden werken:
– minütenminiatür für das orf radiosymponieorchster, wien. aufnahme im jänner 2010.
– ensemblewerk zur frage nach dem creativen proceß als laboratorio coram publico (zentrale künstlerische arbeit zum doktorart, kunstuni graz, seit herbst 2009)
bertl mütter spielt mit dem eigens für ihn angefertigten mut!horn von schagerl. er lebt als freischaffender musiker, komponist und schriftsteller in steyr und unterwegs.

kontakt: muetter.at - muetterlog.at - bertl@muetter.at
© bertl mütter

Ticket-Preise:
15,- / 9,-
Die 2. Preise sind ermäßigte Preise für Jugendliche bis 18. Jahren, Studenten, Zivil- und Präsenzdiener, Inhaber der Kultur-Card-Kärnten und Mitglieder des Musikforum.
Ö1 Clubmitglieder erhalten eine Ermäßigung von -10% auf den Kartenpreis.

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