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Galgenlieder
Paul Gulda Ensemble



Termin:
Mi, 14.07.2010 20:00 Uhr
Ort: Arkadenhof
 Das Paul Gulda Ensemble ehrt bei seinem Viktring-Debut gleich zwei Jubilare:
Einerseits natürlich Gustav Mahler und andererseits Friedrich Gulda, dessen Todesjahr sich zum 10. Male jährt.
Friedrich Gulda hatte einen tiefen Bezug zu Viktring, war er doch der Initiator des "alten Musikforum" Viktring, welches 1972 und 1973 mit dem weltweit ersten Improvisationsfestival und mit Musikern wie Dollar Brand, Ornette Coleman, Don Cherry, Osibisa und vielen mehr, die altehrwürdigen Mauern des ehemaligen Zisterzienserstiftes so nachhaltig in Schwingung brachte,
Sein Sohn, der Pianist Paul Gulda, hat ihm und Gustav Mahler zu Ehren ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. welches erstmals auch Willi Resetarits nach Viktring bringt.

Mitwirkende:

Agnes Heginger, voc
Willi Resetarits, voc
Betina Gradinger,
Lydia Westcombe-Evans, Violinen
Sabine Nova, Viola
Reinhard Latzko, Violoncello
Bernhard Rieger, Kontrabass

Lukas Kranzelbinder, Kontrabass
Hubert Kerschbaumer, Klarinette
Christian Kronreif, Klarinette
Alois Eberl, Posaune
Paul Gulda, Klavier
Rainer Nova, Cembalo
Andreas Lettner, Schlagzeug


Gustav Mahler: Klavierquartett a-Moll (1876)
Siebzehn Jahre nach der mutmaßlichen Entstehung des Werkes berichtet Natalie Bauer-Lechner in ihren Erinnerungen an Gustav Mahler von einem Gespräch, in dem Mahler ihr von seinen Jugendkompositionen erzählte: "Das beste davon war ein Klavierquartett, welches am Schluß der vierjährigen Konservatoriumszeit entstand und das großen Gefallen erregte. Graedener behielt es monatelang bei sich, und es gefiel ihm so, daß er es bei Billroth zur Aufführung brachte. Bei einer Preiskonkurrenz, zu der ich das Quartett nach Rußland schickte, ist es mir verloren gegangen."

Gustav Mahler Lieder
Ging heut morgen übers Feld
Ich bin der Welt abhanden gekommen
Lob des hohen Verstandes 
Agnes Heginger und Ensemble

W. A. Mozart: Fantasie c-Moll KV 475
Paul Gulda, Klavier

Johannes Berauer: Auftragswerk, nach Texten von Christian Morgenstern
Johannes Berauer erreichte 2000 mit seinem Werk CHECKPOINTS den ersten Preis des Gustav Mahler Kompositionswettbewerbes der Stadt Klagenfurt

Friedrich Gulda: "Galgenlieder" nach Texten von Christian Morgenstern
Friedrich Gulda vertonte 1950 Texte aus Christian Morgensterns gleichnamiger Gedichtsammlung und überarbeitete dieses Werk nochmals 1965.
Diese Fassung wird unter Leitung seines Sohnes Paul Gulda im Arkadenhof erstmals in Kärnten aufgeführt.
Galgenlieder:Morgenstern ist ein Meister der Sprache. Morgenstern ist komisch, ironisch, manchmal grotesk und unter der Oberfläche meist sehr tiefgründig. Das soll auch der Leitfaden für meine Komposition sein. Seine Sprachspiele werden dabei zum Spiel mit musikalischen Genres und Erwartungshaltungen. Es darf geschmunzelt werden. Hier handelt es sich um ernste Musik, die nicht zu ernst genommen werden will.

Das Butterbrotpapier (ein Minidrama in drei Akten): Der erste Akt entführt in eine eisige Winterlandschaft. Angst versetzt Berge heisst es. Hier spendet sie Leben. Wie das funktioniert, wird auch sogleich sachlich analysiert. Im zweiten Akt begleiten wir das frisch beseelte Butterbrotpapier. Die Musiker improvisieren zu dessen Tanz durch den Wald. Doch der Lauf der Natur ist oft grausam. So endet das Leben des Protagonisten, noch ehe dessen Existenz wissenschatflich erwiesen werden könnte.
Die Mitternachtsmaus: Ein mitternächtliches Stimmungsbild. Alles ist ruhig, nichts bewegt sich. Das heisst fast nichts: zwölfmal läuft die Maus durchs Haus (bzw. mit zwölf Schritten übers Klavier). Laut Morgenstern repräsentiert sie die sittliche Weltordung. Was würde nächtens alles passiern, wenn sie nicht aufpassen würde?
Der Sperling und das Känguru:Wir befinden uns in einer idyllischen Alpenlandschaft mit Sperling und Känguru. Ersterer beginnt zu phantasieren, das Känguru hätte es auf ihn abgesehen. Die Szene wird bedrohlich, Angst und schließlich Panik macht sich breit. Aber ist die Wirklichkeit tatsächlich so, wie der Sperling sie wahrnimmt? Morgensterns Gedicht scheint in unserer heutigen Zeit nichts an Aktualität verloren zu haben.

 Paul Gulda wurde 1961 in Wien geboren und spielt seit seinem 8. Lebensjahr Klavier. „Meine ersten Lehrer waren zwei Jazzer: Ritz Pauer und Roland Batik; mein Vater Friedrich Gulda hat mir unbedingte Hingabe an die Musik vermittelt, Leonid Brumberg mich die Grundlagen der russischen Schule gelehrt. Rudolf Serkin hat mir zuletzt wahre Güte und Unterstützung geschenkt. Die Summe daraus zu ziehen, womöglich darüber hinaus zu gehen und die weiterzugeben, sehe ich als meine Aufgabe an", so Gulda selbst über seinen musikalischen Werdegang.

Am Beginn seiner Karriere standen viele Auftritte im Klavierduo mit Roland Batik, die klassische Musik und Jazzimprovisation an einem Abend vereinten. Es folgten Konzerte als Solist, Kammermusiker (besonders mit Heinrich Schiff und dem Hagen-Quartett) und mit Orchestern in vielen Ländern Europas, Japan, Südamerika und den USA, darunter mit den Wiener Symphonikern, dem Mozarteum Salzburg, dem RSO Wien, dem Gewandhaus Leipzig oder etwa dem Moscow Radio und der Japan Philharmonic.
Dirigenten wie Kurt Masur, Yehudi Menuhin und Sandor Végh waren ebenso seine Partner. Sein Debut mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta mit Gershwins „Rhapsody in Blue" wurde live im ORF ausgestrahlt.

Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung in der Theater Halle 11 (Klagenfurter Ensemble, Messegelände) statt.

Ticket-Preise:
32,- / 24,-
Die 2. Preise sind ermäßigte Preise für Jugendliche bis 18. Jahren, Studenten, Zivil- und Präsenzdiener, Inhaber der Kultur-Card-Kärnten und Mitglieder des Musikforum.
Ö1 Clubmitglieder erhalten eine Ermäßigung von -10% auf den Kartenpreis.
Gegen Abgabe eines Jokes aus dem Kelag-PlusClub-Gutscheinheft erhalten Sie eine Ermäßigung von 50% auf den Eintrittspreis bzw. beim Kauf von zwei Karten eine Karte gratis.

Bei Schlechtwetter findet das Konzert in der Theaterhalle 11 am Klagenfurter Messegelände statt.

 

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